Ein Beispiel der Lebensgemeinschaft zur Förderung künstlerischer und nachhaltiger Lebensführung proWAL e.V. von Gisela Demuth, Susanne Kimmlinger, Edda Niedermeier von proWal. Der Beitrag erschien im Keime-Heft 1/19 auf S. 6 und 7
Bild: proWal
In Walhausen, im nördlichen Saarland entsteht zurzeit eine Wohn-, Arbeits- und Lebensgemeinschaft. Träger der Initiative ist der Verein proWAL e.V. mit inzwischen 62 Mitgliedern. Ende August 2019 wurde die Genossenschaft genehmigt. Nun können weitere Mitglieder aufgenommen und Geschäfte getätigt werden.
Vor dem Hintergrund der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung weltweit und in Walhausen, haben sich Menschen auf den Weg gemacht, zukunftsfähige Lösungen zu verwirklichen. proWal will einen Ort entstehen lassen, an dem die Menschen in gegenseitiger Achtsamkeit leben und in Würde alt werden können.
Im Sinne der biologisch-dynamischen Landwirtschaft pflegen sie einen artgerechten, behutsamen Umgang mit der Erde, den Tieren und Pflanzen. Kindern und Jugendlichen soll die Möglichkeit gegeben werden, in einer belebten Natur sinnvolle Tätigkeiten zu erleben, auf sinnvollen Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu lernen und zu gestalten. Es soll ein Ort entstehen, der heilsam in die Umgebung ausstrahlt, indem die Kunst in allen Bereichen lebendig wird.
Mit dieser Vision will die Gemeinschaft den ländlichen Raum neu beleben, ein Begegnungsort sein und ökologische Wohneinheiten schaffen: „Als eines der ersten Projekte kauften wir im September von der Gemeinde Walhausen das ehemalige Gasthaus Stephan. Nach der Sanierung soll es zu einem Begegnungsort werden. Auch werden 2-3 Wohnungen ausgebaut und ein Repair-Café soll entstehen.“
„Die Fläche des ersten Bauabschnittes werden wir voraussichtlich noch in diesem Jahr erwerben. Auch erwarten wir noch die Genehmigung unseres Bebauungsplanes für diesen Bauabschnitt. Dann können im Frühjahr 2020 die ersten kleinen Häuser gebaut werden. Sie sind herzlich eingeladen, sich die Fläche und die Gemeinschaft anzusehen."
Foto: proWal
Luftbild von Walhausen bei Nohfelden im Saarland. Die zur Bebauung vorgesehenen Flächen liegen in der Gemarkung Walhausen. Gesamtfläche: 2,8 ha. Bebaubare Fläche: 1,0 ha. Die landwirtschaftliche Nutzfläche der Schule und die ökologischen Ausgleichsflächen umfassen 1,8 ha. Durch die Bebauung entstehen je nach Bedarf Wohnräume für ca. 110 Menschen und betriebliche Einrichtungen für 30 Arbeitsplätze.
Für unsere Landwirtschaft erwerben und pachten wir zusammen mit der Kulturland-Genossenschaft 12 ha Acker- und Wiesenland. Auf 3 ha werden wir schon diesen Herbst eine Kleegrasgründüngung einsäen, um den Boden für den Gemüseanbau vorzubereiten. Die übrigen 9 ha kommen 2021 hinzu.
Am 28.7. feierten wir ein sehr schönes Sommerfest mit einer Kräuterwanderung, gemeinsamem Essen, Singen und Tanzen und einem Flohmarkt. Wir haben bereits viel geschafft, doch sind wir natürlich erst am Anfang. Deshalb freuen wir uns über Menschen, die uns ideell, finanziell oder tatkräftig unterstützen, damit wir das Projekt realisieren können.“
Nachhaltigkeit im Sinne von Zukunftsfähigkeit: wenn ich beginne, mich in der Mitte meiner selbst nicht mehr allein zu fühlen, sondern mit dem Geheimnis des Lebendigen verbunden lebe, wird es mir wahrscheinlich eine Freude, auch den und die anderen in dieser Bewusstheit, dieser Kraft und Lebendigkeit zu unterstützen. Ich werde es vielleicht schaffen, mit Menschen, denen ich begegne, ein Miteinander zu suchen, das ihnen den Raum und die Freiheit lässt, die sie brauchen, um über sich hinauszuwachsen – um ganz und gar zu werden, wer sie sind. (H. Kurt)
Mehr Information: www.prowal.org
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